Warum überhaupt die Hundezähne putzen?
Viele denken ja, Hunde bräuchten keine Zahnpflege. Schließlich putzen sich Wölfe in freier Wildbahn auch nicht die Zähne, oder? Nun, unsere Haushunde leben eben nicht mehr wie Wölfe. Sie fressen anderes Futter, kauen weniger und leben deutlich länger. Das alles belastet die Zähne.
Bei meinen früheren Hunden kam die Diagnose Zahnstein oft schon früh. Das war nicht nur teuer, sondern auch echt unangenehm für die Hunde. Mit Peppy wollte ich es von Anfang an anders machen. Regelmäßige Zahnpflege kann Zahnstein, Parodontose und andere fiese Zahnprobleme verhindern. Und mal ehrlich: Hundekuscheln macht auch mehr Spaß, wenn’s nicht aus dem Maul riecht wie aus dem Gulli!
Das richtige Equipment – weniger ist oft mehr
Als Neuling in Sachen Hundezahnpflege war ich erst mal völlig überfordert von dem Angebot. Spezielle Hundezahnbürsten, Fingerlinge, Zahnpasta in allen möglichen Geschmacksrichtungen… Mein erster Impuls war, alles zu kaufen. Großer Fehler! Die meisten Sachen landeten unbenutzt in der Schublade.
Was sich bei uns bewährt hat:
- Eine weiche Kinderzahnbürste (ja, wirklich!)
- Spezielle Hundezahnpasta (bitte keine menschliche Zahnpasta verwenden, die kann giftig sein!)
- Zur Not tut’s auch ein sauberes Geschirrtuch um den Finger
Alles andere ist erstmal optional. Klar, es gibt tolle Spezialprodukte, aber für den Anfang reicht das Basics-Set völlig aus.
Der erste Versuch – oder: Wie man es besser nicht macht
Voller Elan schnappte ich mir also Zahnbürste und Paste und marschierte auf Peppy zu. Tja, dumme Idee. Sie sah die Zahnbürste und war sofort weg. Nach einigem Herumgejage erwischte ich sie und versuchte, ihr die Bürste ins Maul zu schieben. Das Ergebnis? Eine völlig verstörte Hündin und ein paar schöne Kratzer an meiner Hand. Lesson learned: So wird das nix mit der Zahnpflege!
Der sanfte Weg zum sauberen Hundegebiss
Nach diesem Desaster war klar: Ich musste umdenken. Statt Peppy die Zahnbürste aufzuzwingen, beschloss ich, sie langsam daran zu gewöhnen. Hier meine Schritt-für-Schritt-Methode:
- Zuerst ließ ich Peppy einfach an der Zahnpasta lecken. Die schmeckt ja ganz gut!
- Dann streichelte ich sanft ihre Schnauze, während sie die Paste ableckte.
- Als nächstes rieb ich vorsichtig mit meinem Finger über ihre Zähne – natürlich mit leckerer Paste dran.
- Erst dann kam die Zahnbürste ins Spiel, anfangs nur von außen über die Zähne.
- Mit der Zeit konnte ich immer mehr Zähne putzen.
Wichtig: Für jeden Schritt haben wir uns Zeit gelassen. Manche Hunde gewöhnen sich schneller dran, andere brauchen Wochen. Geduld ist hier echt alles!
Tipps und Tricks für widerspenstige Putzverweigerer
Klar, nicht jeder Hund wird begeistert sein, wenn plötzlich ne Zahnbürste in seinem Maul rumfuhrwerkt. Ein paar Tricks, die bei uns gut funktioniert haben:
- Zahnputzen immer mit was Positivem verbinden. Bei uns gibt’s danach immer eine kleine Extra-Kuscheleinheit (und natürlich Leckerli).
- Kurz und knackig anfangen. Lieber täglich 30 Sekunden als einmal die Woche 5 Minuten.
- Die richtige Tageszeit finden. Bei uns klappt’s am besten abends, wenn Peppy schon etwas müde ist.
- Ablenkung nutzen. Manchmal klappt’s besser, wenn nebenbei der Fernseher läuft.
- Verschiedene Zahnpasten ausprobieren. Manche Hunde mögen’s lieber fleischig, andere eher minzig.
Wenn gar nichts hilft – Alternativen zur Zahnbürste
Manchmal ist der Widerstand einfach zu groß. Kein Grund zur Panik! Es gibt durchaus Alternativen zur klassischen Zahnbürste:
- Zahnpflege-Kauknochen können helfen, Belag zu reduzieren.
- Spezielle Zahnpflege-Spielzeuge sorgen für Kauspaß und reinigen nebenbei.
- Zahnpflege-Sprays oder -Gels können eine Option sein.
- Manche schwören auf rohe Knochen zur natürlichen Zahnreinigung (Vorsicht: nicht für jeden Hund geeignet!).
Trotzdem: Diese Alternativen ersetzen nicht komplett das Zähneputzen. Sie sind eher eine Ergänzung oder Notlösung.
Der Profi-Check – wann zum Tierarzt?
Auch mit bester Pflege kann es mal Probleme geben. Ein jährlicher Check beim Tierarzt ist auf jeden Fall sinnvoll. Besonders aufmerksam solltet ihr bei diesen Anzeichen sein:
- Starker Mundgeruch
- Verfärbte oder lockere Zähne
- Blutungen oder Schwellungen am Zahnfleisch
- Verminderter Appetit oder Schwierigkeiten beim Kauen
Im Zweifel lieber einmal zu oft zum Tierarzt als zu spät. Zahnprobleme können echt fies werden, wenn man sie verschleppt.
Fazit: Gut Ding will Weile haben
Zähneputzen beim Hund ist definitiv kein Sprint, sondern ein Marathon. Es braucht Zeit, Geduld und manchmal auch kreative Lösungen. Aber es lohnt sich! Nicht nur für die Gesundheit eures Vierbeiners, sondern auch für euer Portemonnaie. Denn regelmäßige Zahnpflege kann teure Zahnsanierungen beim Tierarzt ersparen.
Mein wichtigster Tipp zum Schluss: Bleibt entspannt! Je lockerer ihr an die Sache rangeht, desto eher wird euer Hund mitspielen. Und wenn’s mal nicht klappt? Morgen ist auch noch ein Tag. Rome wasn’t built in a day – und blitzblank geputzte Hundezähne auch nicht!
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