Man sitzt beim Tierarzt, der Impfpass wird gezückt, und schon schwirren einem die ganzen Namen um die Ohren: Staupe, Parvo, Lepto, Tollwut… Da fragt man sich doch schnell: Was davon ist jetzt wirklich wichtig? Und ganz ehrlich, bei all den Meinungen, die man heutzutage so hört, kann man schon mal unsicher werden. Aber für mich ist klar: Beim Thema Impfen, gerade beim Basisschutz, gibt es eigentlich keine zwei Meinungen – es ist ein absolutes Muss für das Wohl unserer Hunde!

Lasst uns heute mal ganz entspannt, aber auch ehrlich beleuchten, warum Impfungen so unglaublich wichtig sind und wie das hier in Deutschland gehandhabt wird. Was sind die absoluten Basics, auf die kein verantwortungsvoller Hundehalter verzichten sollte, und was sind sinnvolle Ergänzungen? Ziel ist es, euch nicht nur zu informieren, sondern auch die Sicherheit zu geben: Impfen ist ein Akt der Liebe und Fürsorge für eure Fellnase.

Warum überhaupt impfen? Kleiner Pieks, riesige Wirkung!

Impfungen sind schlichtweg eine der besten Erfindungen, um unsere Hunde vor teilweise wirklich grausamen und oft tödlichen Krankheiten zu schützen. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl zu wissen, dass man seinem Liebling dieses potenzielle Leid ersparen kann! Sie sind wie ein unsichtbares Schutzschild.

Und es geht nicht nur um den eigenen Hund: Jede Impfung trägt dazu bei, die Ausbreitung dieser gefährlichen Erreger in der gesamten Hundepopulation einzudämmen (Stichwort Herdenimmunität). Weniger kranke Hunde bedeuten weniger Ansteckungsgefahr für alle – besonders für Welpen oder geschwächte Tiere. Impfen ist also auch solidarisch!

„Pflicht“ in Deutschland? Gesetz vs. Verantwortung

Gibt es eine gesetzliche Impfpflicht für Hunde in Deutschland? Nein, ein allgemeines Gesetz dafür gibt es nicht (außer bei Grenzüberschreitungen, siehe Tollwut). Aber das entbindet uns nicht von unserer Verantwortung!

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) gibt uns zum Glück klare Empfehlungen. Diese Experten unterscheiden zwischen Core-Vakzinen (Kern-Impfungen) und Non-Core-Vakzinen (Wahl-Impfungen).

Die Core-Impfungen sind die, die absolut jeder Hund bekommen sollte. Sie schützen vor weit verbreiteten und/oder extrem gefährlichen Krankheiten. Für uns bei SchnuffiWuff sind diese Impfungen der nicht verhandelbare Grundpfeiler der Gesundheitsvorsorge für jeden Hund.

Die Non-Core-Impfungen sind zusätzliche Optionen, deren Notwendigkeit vom individuellen Risiko abhängt (Alter, Gesundheit, Haltung, Reisen etc.). Hier ist eine gute Beratung durch den Tierarzt entscheidend.

Also: Keine generelle gesetzliche Pflicht, aber eine ganz klare Verantwortung, zumindest für den Core-Schutz zu sorgen!

Die Core-Impfungen: Das ABSOLUTE Muss für jeden Hund!

Hier gibt es für verantwortungsbewusste Hundehalter eigentlich keine Diskussion. Diese Impfungen schützen vor Krankheiten, die fürchterlich verlaufen können. Wer seinen Hund liebt, schützt ihn davor:

Staupe (S)

Ein Killer-Virus, besonders für junge Hunde. Schwere Atemwegs-, Magen-Darm-Probleme, Nervenschäden – oft endet es tödlich. Die Impfung ist der beste Schutz!

Parvovirose (P)

Der Albtraum jedes Welpenbesitzers! Blutiger Durchfall, Erbrechen, Herzschäden – oft ein Todesurteil für die Kleinsten. Die Impfung kann Leben retten!

Hepatitis Contagiosa Canis (HCC) (H)

Die ansteckende Leberentzündung – greift Leber, Nieren und Augen an. Eine heimtückische Krankheit, die wir unseren Hunden ersparen können.

Leptospirose (L)

Übertragen durch Urin von Nagern in Pfützen etc. Schadet Nieren und Leber schwer und ist – Achtung! – auch auf uns Menschen übertragbar (Zoonose)! Die Impfung (idealerweise L4 gegen vier Stämme) ist daher doppelt wichtig.

Tollwut (T)

Absolut tödlich für Tier und Mensch, wenn Symptome auftreten! Auch wenn Deutschland als tollwutfrei gilt, besteht Einschleppungsgefahr. Die Impfung ist gesetzlich Pflicht für Reisen ins Ausland und aus unserer Sicht auch ohne Reisepläne eine wichtige Sicherheitsmaßnahme wegen der Schwere der Krankheit.

Dieser SHPP+L+T Schutz sollte eine Selbstverständlichkeit sein!

Die Non-Core-Impfungen: Sinnvolle Ergänzungen nach Bedarf

Diese Impfungen sind nicht für jeden Hund zwingend nötig, können aber in bestimmten Fällen sehr sinnvoll sein:

Zwingerhusten-Komplex (oft BbPi)

Sehr ansteckend, wo viele Hunde sind (Pension, Hundeschule etc.). Zwar meist nicht lebensgefährlich, aber wochenlanger, quälender Husten ist echt ätzend für den Hund. Bei viel Kontakt eine Überlegung wert!

Borreliose

Übertragen durch Zecken. Die Impfung ist nicht unumstritten. Viel wichtiger ist hier eine konsequente Zeckenprophylaxe. Besprich das Risiko und die Optionen mit deinem Tierarzt!

Leishmaniose

Ein „Mitbringsel“ aus dem Süden (Übertragung durch Sandmücken). Relevant nur bei Reisen in Risikogebiete oder für Hunde, die von dort kommen.

Andere (z.B. Canines Herpesvirus – CHV)

Meist nur für Züchter relevant, um Welpenverluste zu vermeiden.

Der Impfplan: Von Welpen-Power bis Booster

Damit der Schutz auch wirklich greift, ist die Grundimmunisierung im Welpenalter entscheidend. Das bedeutet mehrere Impfungen im richtigen Abstand (meist 8., 12., 16. Woche, plus Booster mit ca. 15 Monaten), um das Immunsystem optimal zu trainieren. Hier ist es wichtig, den Plan vom Tierarzt genau einzuhalten!

Danach braucht es Auffrischungsimpfungen („Booster“). Bei SHP (Staupe, Hepatitis, Parvo) reicht heute oft ein Drei-Jahres-Intervall. Aber Leptospirose und oft auch Zwingerhusten brauchen meist eine jährliche Auffrischung. Bei Tollwut hängt es vom Impfstoff ab (oft 2-3 Jahre). Verlass dich nicht auf alte Schemata, sondern auf den aktuellen Impfpass und die Empfehlung deines Tierarztes!

Der Titer-Test (Antikörperbestimmung im Blut) kann eine Option sein, um bei SHP zu prüfen, ob eine Auffrischung schon nötig ist. Das muss aber individuell mit dem Tierarzt besprochen werden und ersetzt nicht die regelmäßigen Gesundheitschecks!

Nebenwirkungen – Grund zur Sorge?

Natürlich gibt es – wie bei jeder Impfung, auch bei uns Menschen – mögliche Nebenwirkungen. Meist sind das aber harmlose Dinge wie Müdigkeit oder eine kleine Beule, die schnell wieder weggehen. Ernsthafte Komplikationen sind extrem selten.

Ganz ehrlich: Die oft geschürte Angst vor Impfnebenwirkungen steht in absolut keinem Verhältnis zur realen, oft tödlichen Gefahr, die von Krankheiten wie Staupe, Parvo oder Leptospirose ausgeht! Den kleinen Pieks nicht zu geben, ist aus unserer Sicht das weitaus größere Risiko für deinen Hund.

Das A und O: Dein Tierarzt weiß Rat!

Auch wenn SchnuffiWuff klar pro Impfen ist: Dieser Beitrag ersetzt nicht das Gespräch mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin! Sie sind die Profis, kennen deinen Hund und die lokalen Gegebenheiten. Besprich mit ihnen den besten, individuellen Impfplan. Frag nach, wenn du unsicher bist! Eine gute Beratung ist Gold wert.

Fazit: Impfen ist Liebe – und Verantwortung!

Die Core-Impfungen sind ein absolutes Muss und gehören zur liebevollen und verantwortungsvollen Hundehaltung einfach dazu. Sie schützen deinen treuen Freund vor vermeidbarem Leid. Die Non-Core-Impfungen sind eine sinnvolle Ergänzung je nach Lebensstil.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Hunde sicher und gesund aufwachsen können – der kleine Pieks ist ein riesiger Schritt dazu!

Wie steht ihr zum Thema Impfen? Habt ihr Fragen oder eigene Erfahrungen, die ihr teilen möchtet? Ab in die Kommentare damit!