Letztens saß ich wieder mal kopfschüttelnd vor meiner Fotosammlung. Über 3000 Bilder von Peppy – und das sind nur die vom letzten Jahr! Manche verwackelt, manche unscharf, aber viele auch einfach zum Dahinschmelzen. Wenn ich mir die Fotos so anschaue, muss ich immer schmunzeln, wie sich meine kleine Sheltie-Dame vom quirligen Wollknäuel zur echten Foto-Diva entwickelt hat. Okay, „Diva“ ist vielleicht übertrieben – sie ist immer noch ein richtiger Zappelphilipp. Aber mittlerweile weiß sie genau, was Frauchen möchte, wenn die Handykamera gezückt wird.
Von wegen „Bleib mal kurz so!“
Erinnert ihr euch noch an eure ersten Versuche, den Hund zu fotografieren? Bei uns war das eine ziemliche Achterbahnfahrt. „Bleib“ war damals eher eine höfliche Bitte als ein Kommando, und die meisten Fotos zeigten einen verwischten Hundehintern, der grade aus dem Bild flitzte. Aber wie heißt es so schön? Übung macht den Meister – oder in unserem Fall: die Meisterin!
Der Durchbruch kam, als ich kapierte, dass „Bleib“ nicht gleich „Bleib“ ist. Klar, Peppy konnte das Kommando schon – aber zwischen „Bleib, bis ich dein Futter in den Napf fülle“ und „Bleib, während ich hier mit dem komischen schwarzen Ding vor deiner Nase herumfuchtel“ liegen eben Welten. Also haben wir klein angefangen. Erst mal nur eine Sekunde stillhalten, dann zwei, dann drei. Mit so vielen Leckerlis, dass Peppy vermutlich dachte, Weihnachten und Ostern fallen auf einen Tag.
Die Geschichte mit dem Blitzlichtgewitter
Oh je, da muss ich euch von unserem ersten professionellen Weihnachtsshooting erzählen! Ich dachte ja, clever wie ich bin: Peppy ist nicht scheu, die macht das schon. Tja. Als das erste Blitzlicht losging, machte sie ein Gesicht, als hätte ich ihr gerade erklärt, dass Leckerlis ab sofort verboten sind. Die Fotografin war zum Glück ein echter Profi. „Lass ihr Zeit“, meinte sie nur schmunzelnd und ließ Peppy erstmal in Ruhe den ganzen Foto-Aufbau beschnüffeln.
Nach einer Viertelstunde Eingewöhnung (und gefühlt einem halben Kilo Leckerlis) wurde es dann richtig lustig. Peppy hatte nicht nur ihre Scheu verloren, sondern regelrecht Gefallen an der Sache gefunden. Vor allem die Reflexionen der Blitze an der Wand hatten es ihr angetan – das war fast spannender als das eigentliche Shooting. Am Ende hatten wir nicht nur tolle Fotos, sondern auch eine wichtige Lektion gelernt: Manchmal braucht es einfach etwas Zeit und Geduld.
Hier unsere wichtigsten Learnings vom Profi-Shooting:
- Dem Hund Zeit zum Erkunden geben
- Erste Blitze von weiter weg auslösen
- Viele kleine Pausen einlegen
- Den Stress-Level im Auge behalten
Zappelphilipp meets Kamera
Wer einen quirligen Hund hat, kennt das: Kaum sitzt er perfekt, schon hat er wieder was Spannendes entdeckt. Bei Peppy war das nicht anders. Wobei „war“ vielleicht das falsche Wort ist – sie ist immer noch der größte Zappelphilipp weit und breit. Aber mittlerweile haben wir einen Weg gefunden, damit umzugehen.
Das Wichtigste war die Erkenntnis, dass nicht jeder Moment ein Foto-Moment sein muss. Manchmal ist Peppy einfach zu aufgedreht, zu müde oder hat schlicht keine Lust. Und wisst ihr was? Das ist völlig okay! Dann machen wir eben später weiter. Oder morgen. Oder nächste Woche. Die besten Bilder entstehen sowieso dann, wenn alle entspannt sind.
Winter, Weihnachten und andere Herausforderungen
Letztes Jahr zu Weihnachten dachte ich, ich sei besonders clever. Hatte alles perfekt vorbereitet: Weihnachtsbaum geschmückt, Lichterketten drapiert, Peppy gebadet und gebürstet. Was ich nicht bedacht hatte: Eine Lichterkette in Hundehöhe ist ungefähr so verlockend wie ein Steak auf Augenhöhe. Die ersten zehn Minuten verbrachte ich damit, Peppy davon zu überzeugen, dass die Lichterkette kein interaktives Hundespielzeug ist.
Aber manchmal entstehen gerade aus solchen „Missgeschicken“ die schönsten Momente. Das Foto von Peppy, wie sie fasziniert eine blinkende Lichterkette beobachtet, ist bis heute eins meiner Lieblingsbilder. Nicht perfekt, nicht gestellt, aber hundertprozehntig echt.
Für winterliche Fotoshootings haben sich bei uns diese Tricks bewährt:
- Draußen fotografieren wenn es schneit, nicht wenn der Schnee schon liegt
- Bei Kunstlicht auf warmes Licht setzen
- Kontraste nutzen (schwarzer Hund im Schnee? Perfekt!)
- Aktivitätszeiten beachten (nach dem Toben = beste Fotozeit)
Das große Handy-Kamera-Abenteuer
Wisst ihr, was das Beste an Handy-Fotos ist? Man hat die Kamera immer dabei! Als Peppy neulich im Park eine perfekte Pose im Sonnenuntergang hinlegte, war ich so froh drum. Eine große Kamera hätte ich da garantiert nicht dabeigehabt. Klar, die Qualität ist vielleicht nicht immer perfekt wie beim Profi, aber dafür fängt man diese einzigartigen, spontanen Momente ein.
Allerdings musste ich auch hier erst mal lernen, mit der Technik umzugehen. Am Anfang hatte ich ständig verwackelte Bilder, weil ich immer vergaß, dass Handys etwas Verzögerung beim Auslösen haben. Bis ich den Serienbildmodus entdeckte – das war echt eine Offenbarung! Einfach den Auslöser gedrückt halten und aus 20 Bildern ist garantiert eins dabei, wo nicht gerade geblinzelt wird oder die Zunge schief aus dem Maul hängt.
Hier die wichtigsten Handy-Foto-Tricks, die bei Peppy super funktionieren:
- Serienbilder nutzen (besonders bei Action-Shots)
- Beim Fokussieren aufs Hundeauge tippen
- Nicht zu nah ran – lieber später zuschneiden
- Bei wenig Licht das Handy irgendwo aufstützen
Vom Welpen zur Foto-Königin
Wenn ich heute die alten Welpenfotos von Peppy anschaue, muss ich echt lachen. Da sieht man noch den kompletten Chaos-Hund! Aber genau diese Entwicklung zu dokumentieren, macht ja auch so viel Spaß. Von der ersten unscharfen Schnappschüsse bis zu den heutigen „Ja, ich weiß, ich bin fotogen“-Posen war es ein weiter Weg.
Besonders lustig war die Phase, als Peppy entdeckte, dass sie ihr eigenes Spiegelbild auf dem Handybildschirm sehen konnte. Eine Zeit lang war es fast unmöglich, sie zu fotografieren, weil sie ständig zur Kamera kam um „den anderen Hund“ zu begrüßen. Mittlerweile hat sie zum Glück verstanden, dass das keine Konkurrenz ist – auch wenn sie manchmal noch skeptisch guckt, wenn ich ihr die Bilder zeige.
Die Sache mit der Beleuchtung
Apropos skeptischer Blick – lasst uns mal über Beleuchtung reden. Also, nicht die technische Seite, sondern die „Wie überzeuge ich meinen Hund, dass Licht nichts Gruseliges ist“-Seite. Peppy ist zwar grundsätzlich nicht scheu, aber verschiedene Lichtquellen fand sie am Anfang schon spannend. Besonders die Reflexionen von Lichterketten haben sie manchmal völlig aus dem Konzept gebracht.
Was bei uns super geklappt hat:
- Neue Lichtquellen erst mal in Ruhe erkunden lassen
- Mit normalem Zimmerlicht anfangen
- Langsam an Blitzlicht gewöhnen
- Immer positiv dabei bleiben
Peinliche Momente und beste Erinnerungen
Oh Mann, von misslungenen Fotoversuchen könnte ich ein ganzes Buch schreiben! Da war zum Beispiel die Sache mit der Weihnachtsmütze. Ich hatte diese super süße Idee: Peppy mit Mütze vorm Weihnachtsbaum. Was soll ich sagen – die Mütze hat keine drei Sekunden überlebt. Aber das Foto von einer sehr zufriedenen Peppy, die stolz die zerlegte Mütze präsentiert, ist heute eines meiner absoluten Lieblingsbilder.
Oder die Geschichte mit dem Lebkuchen-Shooting. Nein, keine Sorge, sie hat keinen gegessen! Aber die Idee, einen Lebkuchen NEBEN sie zu legen… nun ja. Sagen wir mal so: Ihr Gesichtsausdruck auf den Bildern spricht Bände. „Ernsthaft, Mama? Da liegt Essen und ich soll nur daneben sitzen?“
Jahreszeiten und ihre Tücken
Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Im Winter ist es das Problem mit den kurzen Tagen und dem wenigen Licht. Im Sommer hingegen haben wir oft zu VIEL Sonne. Herbst bedeutet meist verwackelte Bilder, weil irgendein spannendes Blatt durchs Bild schwebt. Und im Frühling… naja, da ist Peppy manchmal zu sehr mit der „Frühjahrsinspektion“ jedes Grashalms beschäftigt.
Aber genau das macht es ja aus! Diese nicht perfekten, aber total authentischen Momente sind es, die später die besten Geschichten erzählen. Wenn ich mir die Fotos anschaue, erinnere ich mich nicht nur an den Moment selbst, sondern an die ganze Geschichte drumherum.
Ein Fazit nach tausend Fotos
Was hab ich in der ganzen Zeit gelernt? Vor allem, dass die „perfekten“ Fotos oft gar nicht die besten sind. Klar, es ist toll, wenn mal alles stimmt – das Licht, die Pose, der Hintergrund. Aber die Bilder, die mich zum Lachen bringen, die Geschichten erzählen, die Erinnerungen wecken – das sind oft genau die, wo irgendwas „schief“ ging.
Statt einem perfekten Weihnachtsfoto habe ich jetzt eine ganze Sammlung von Momenten: Peppy, die fasziniert die Lichterkette anstarrt. Peppy, die sich über die zerlegte Weihnachtsmütze freut. Peppy, die im Schnee tobt und dabei aussieht wie ein wandelnder Schneeball. Und wisst ihr was? Ich würde keins dieser Bilder gegen ein „perfektes“ Foto eintauschen wollen.
Also schnappt euch euer Handy und probiert einfach aus. Macht hundert Fotos, wenn’s sein muss. Lacht über die misslungenen, freut euch über die gelungenen, und vor allem: Habt Spaß dabei! Denn das sieht man den Bildern am Ende auch an. Und wenn euer Hund nach fünf Minuten keine Lust mehr hat? Auch gut! Dann gibt’s eben morgen neue Chancen für weitere Foto-Abenteuer! 😊
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