Silvester steht vor der Tür und viele Hundehalter machen sich Gedanken, wie sie ihren Vierbeiner durch die laute Nacht bringen. Da hört man immer wieder von diesem einem Tipp, dem Hund etwas Eierlikör zu geben, um ihn zu beruhigen. Aber Vorsicht – das ist absolut keine gute Idee!
Warum Eierlikör für Hunde tabu ist
Eierlikör mag für uns Menschen sehr lecker sein – und natürlich für Hunde auch, man denke nur einmal an die Sahne, die als Zutat mit aufgelistet ist – allerdings ist er für Hunde aber regelrecht giftig. Das liegt vor allem an diesen Punkten:
- Eierlikör enthält meist 14-20% Alkohol. Für Hunde ist Alkohol hochgiftig, selbst kleine Mengen können gefährlich sein.
- Der hohe Zuckergehalt belastet die Bauchspeicheldrüse und kann zu Diabetes führen.
- Viele Hunde vertragen Milch und Sahne nicht gut.
- Eierlikör ist sehr kalorienreich und fördert Übergewicht.
Schon kleine Mengen Eierlikör können bei Hunden zu Erbrechen, Durchfall und Leberschäden führen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Alkoholvergiftung.
Wie Alkohol auf Hunde wirkt
Anders als wir Menschen können Hunde Alkohol nicht effektiv abbauen, da ihr Stoffwechsel Alkohol deutlich langsamer verarbeitet und sie im Verhältnis zu ihrer Körpergröße viel empfindlicher auf die toxische Wirkung reagieren. Schon geringe Mengen haben starke Auswirkungen:
- Koordinationsstörungen und Taumeln
- Erbrechen und Durchfall
- Atemprobleme
- Unterkühlung
- Bewusstlosigkeit
- Koma
Im Ernstfall kann eine Alkoholvergiftung beim Hund sogar tödlich enden. Das Risiko ist einfach viel zu hoch!
Beruhigung an Silvester – aber richtig
Ich weiß, wie stressig Silvester für Hunde sein kann. Meine Peppy zittert jedes Jahr wie Espenlaub, sobald die ersten Böller knallen. Trotzdem greife ich niemals zu Alkohol (was absolut tabu für Hunde ist!). Stattdessen setze ich auf diese bewährten Methoden:
1. Rückzugsort schaffen
Richte deinem Hund eine gemütliche und sichere Höhle ein, in die er sich jederzeit zurückziehen kann. Eine Transportbox mit weichen Decken, ein ruhiger Raum unter dem Treppenaufgang oder eine Ecke hinter dem Sofa sind ideal. Wichtig ist, dass der Ort abgedunkelt und möglichst geräuscharm ist. Peppy liebt ihre kleine Hundehöhle unterm Schreibtisch, die wir mit zusätzlichen Kissen und einer ihrer alten Decken noch gemütlicher gemacht haben. Achte darauf, dass der Rückzugsort immer zugänglich ist und dein Hund sich dort ungestört fühlen kann. Zwinge ihn niemals dorthin, sondern lass ihn selbst entscheiden, wann er sich zurückziehen möchte.
2. Geräusche dämpfen
Reduziere die äußeren Reize so gut wie möglich. Rollos runter, Vorhänge zu und leise, beruhigende Musik oder den Fernseher einschalten. So werden die lauten Knallgeräusche der Böller etwas gedämpft. Studien haben gezeigt, dass klassische Musik oder spezielle Entspannungsmusik für Hunde (oft mit Naturgeräuschen) besonders gut wirken können.
3. Normalität ausstrahlen
Hunde spüren unsere Stimmung und reagieren sehr sensibel auf unsere Körpersprache. Bleib also selbst möglichst entspannt und verhalte dich so normal wie möglich. Vermeide es, deinen Hund übermäßig zu bemitleiden oder zu trösten, da dies seine Angst oft nur verstärkt. Wenn du selbst nervös bist, überträgt sich diese Anspannung auf deinen Hund. Versuche stattdessen, eine ruhige und gelassene Atmosphäre zu schaffen. Wenn dein Hund deine Nähe sucht, kannst du ihn natürlich streicheln und beruhigend zusprechen, aber ohne dabei übertrieben mitleidig zu wirken.
4. Ablenken und beschäftigen
Biete deinem Hund positive Ablenkung durch Spiele oder Kauartikel an. Suchspiele mit Leckerlis oder das Üben neuer Tricks können ihn von den Geräuschen ablenken. Peppy liebt es, wenn wir an Silvester Suchspiele im Haus machen oder ihr neue Tricks beibringen. Ein besonders langlebiger Kauartikel kann ebenfalls helfen, Stress abzubauen. Wichtig ist, dass die Beschäftigung deinem Hund Spaß macht und ihn nicht zusätzlich stresst. Vermeide es, ihn mit neuen oder unbekannten Dingen zu überfordern.
5. Natürliche Beruhigungsmittel
Es gibt eine Vielzahl von natürlichen und pflanzlichen Präparaten, die eine beruhigende Wirkung auf Hunde haben können. Dazu gehören beispielsweise Produkte mit Baldrian, Johanniskraut, L-Tryptophan oder Pheromonen. Diese Mittel können helfen, die Angst deines Hundes auf sanfte Weise zu reduzieren. Frag am besten deinen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker nach geeigneten Mitteln und der richtigen Dosierung für deinen Hund. Beginne idealerweise schon einige Tage vor Silvester mit der Gabe, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Beachte, dass nicht jedes Mittel bei jedem Hund gleich gut wirkt, daher ist eine individuelle Beratung wichtig.
Nicht unterschätzen: Die Vorbereitung
Der Silvesterabend selbst ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Vorbereitung beginnt schon Wochen vorher:
- Desensibilisiere deinen Hund langsam mit Geräusch-CDs oder YouTube-Videos
- Übe das „in die Höhle gehen“ schon im Vorfeld
- Plane den Abend – wer kümmert sich wann um den Hund?
- Sorge für genug Bewegung tagsüber
Je besser die Vorbereitung, desto entspannter der Abend!
Im Notfall: Ab zum Tierarzt!
Sollte dein Hund trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch irgendwie an Alkohol gelangt sein oder du Anzeichen einer Alkoholvergiftung bemerkst, zögere keine Sekunde: Sofort ab zum Tierarzt! Warte nicht ab, ob sich die Symptome von selbst bessern, denn Alkohol kann für Hunde lebensbedrohlich sein. Auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen gibt es Tierärztliche Notdienste. Informiere dich am besten im Voraus über die Notdienstpraxen in deiner Umgebung oder speichere die Nummer deines Haustierarztes ein, da dieser in der Regel eine Notfallnummer hinterlässt.
Fazit: Lass den Eierlikör im Schrank
Eierlikör mag für uns ein Genuss sein, für Hunde ist er pures Gift. An Silvester gibt es so viele bessere Möglichkeiten, unseren Vierbeinern zu helfen. Mit der richtigen Vorbereitung und viel Liebe kommen wir alle sicher durch die Silvesternacht – ganz ohne Alkohol!
Wie geht ihr mit euren Hunden durch die Silvesternacht? Habt ihr besondere Tipps? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
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