Drever – Ein kleiner Hund mit großem Jagdinstinkt und noch größerem Herzen. Wer einen Drever kennt, weiß: Diese kleinen Kerlchen sind Energiebündel auf vier Pfoten. Mit ihrem unerschütterlichen Selbstbewusstsein und ihrer fröhlichen Art wickeln sie jeden um den Finger – und das ist auch gut so, denn wer könnte diesen treuen braunen Augen schon widerstehen?

Der Drever stammt aus Schweden und ist dort eine geschätzte Hunderasse für die Jagd. Seine Aufgabe? Niederwild, wie Hasen und Füchse, aufspüren und vor die Flinte treiben – und das macht er mit einer Ausdauer und einem Eifer, der seinesgleichen sucht. Man könnte meinen, er sei der Marathonläufer unter den Hunden, immer in Bewegung, immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung.

Das Wichtigste zum Drever

  • Größe: 30-38 cm (Rüden etwas größer)
  • Gewicht: 14-16 kg
  • Alter: 12-15 Jahre
  • Fell: Kurz, dicht und wetterfest
  • Farben: Alle Farben erlaubt, mit weißen Abzeichen

Ein Leben mit einem Drever

Wer einmal einem Drever beim Stöbern im Wald zugesehen hat, weiß, wie viel Lebensfreude in diesem kleinen Hund steckt. Die Nase immer am Boden, die Ohren gespitzt, und ein Blick, der sagt: „Da ist was, ich weiß es!“ Diese Hunde sind geborene Jäger, aber das bedeutet nicht, dass sie nur für die Jagd geeignet sind. Im Gegenteil, der Drever ist ein wunderbarer Familienhund – vorausgesetzt, er bekommt genügend Auslastung.

Typische Drever-Momente

  • Das „Ich hab was gefunden!“-Bellen, das durch Mark und Bein geht
  • Die unbändige Freude, wenn es endlich nach draußen geht
  • Der „Bin ich nicht süß?“-Blick, wenn er was ausgefressen hat
  • Das blitzschnelle Verschwinden im Unterholz, wenn er eine Spur wittert
  • Das zufriedene Seufzen, wenn er sich nach einem langen Tag an einen kuschelt

Was ein Drever wirklich braucht

Ein Drever ist kein Hund für Stubenhocker. Er braucht Bewegung, Action und vor allem eine Aufgabe. Dieser Hund ist wie ein Schweizer Taschenmesser – vielseitig einsetzbar und immer bereit für neue Abenteuer. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Drever ein Jagdhund ist und seinen Trieb auch ausleben möchte. Nasenarbeit, Fährtensuche, Apportieren – all das sind Dinge, die einen Drever glücklich machen.

Tägliche Basics

  • Bewegung: Mindestens 2-3 Stunden, am besten in der Natur
  • Kopfarbeit: Suchspiele, Fährtenarbeit, Jagdtraining – Hauptsache, die Nase ist im Einsatz
  • Fellpflege: Relativ pflegeleicht, regelmäßiges Bürsten reicht aus
  • Sozialisierung: Wichtig, damit der Drever lernt, seinen Jagdtrieb zu kontrollieren

Gesundheitliches

Der Drever ist, wie die meisten Jagdhunderassen, robust und wenig anfällig für Krankheiten. Dennoch sollte man auf einige Punkte achten:

  • Hüftdysplasie (HD): Kann vorkommen, daher auf Züchter mit entsprechenden Untersuchungen achten. Eine verantwortungsvolle Hundehaltung ist hier das A und O.
  • Ohrenentzündungen: Durch die Schlappohren können sich Entzündungen bilden, regelmäßige Kontrolle und Reinigung sind wichtig. Es ist hier die Pflicht des Halters, Ohrenproblemen vorzubeugen.
  • Allgemein: Ein gesunder Drever hat eine hohe Lebenserwartung und ist bis ins hohe Alter aktiv.

Typische Herausforderungen

Kein Hund ist perfekt, auch der Drever nicht. Man sollte sich über folgende Punkte im Klaren sein:

  • Der Jagdtrieb ist stark ausgeprägt und kann zu Problemen führen, wenn er nicht kontrolliert wird.
  • Der Drever ist sehr bellfreudig – gut für die Jagd, schlecht für die Nachbarn.
  • Er ist sehr selbstständig und hat seinen eigenen Kopf – Erziehung erfordert Geduld und Konsequenz.
  • Ohne ausreichende Auslastung kann er zu unerwünschtem Verhalten neigen, wie zum Beispiel dem Jagen von Joggern oder Radfahrern, oder sogar zum Streunen.

Berühmte Vertreter der Rasse

Auch wenn der Drever außerhalb Skandinaviens nicht so bekannt ist, gibt es doch einen berühmten Vertreter dieser Rasse: „Rasken“. Rasken war der treue Begleiter des schwedischen Königs Karl XV. und wurde sogar in einem Gedicht verewigt. Er war bekannt für seine Tapferkeit und seinen Jagdeifer – ein echter Drever eben.

Ist der Drever die richtige Rasse für Sie?

Ein Drever ist ein wunderbarer Hund, aber er ist nicht für jeden geeignet. Er ist wie ein kerniger Rotwein – man muss ihn zu schätzen wissen. Wenn Sie ein aktiver Mensch sind, der gerne in der Natur unterwegs ist und einen Hund sucht, der Sie auf Ihren Abenteuern begleitet, dann könnte der Drever genau der richtige Hund für Sie sein. Wenn Sie aber einen Hund suchen, der sich mit ein paar kurzen Spaziergängen am Tag zufriedengibt, dann sollten Sie sich lieber nach einer anderen Rasse umsehen. Ein Drever braucht eine Aufgabe, er will gefordert und gefördert werden. Nur so kann er sein volles Potenzial entfalten und zu dem glücklichen und ausgeglichenen Hund werden, der er sein kann. Der Drever ist ein Hund mit Charakter, mit Ecken und Kanten, aber genau das macht ihn so liebenswert. Er ist ein treuer Freund, ein unermüdlicher Begleiter und ein wahrer Herzensbrecher – wenn man ihn zu nehmen weiß.

Wer sich für einen Drever entscheidet, entscheidet sich für ein Leben voller Action, Spaß und Abenteuer. Und wer weiß, vielleicht entdecken Sie ja sogar Ihre eigene Liebe zur Jagd – denn der Drever ist ein Hund, der ansteckt, mit seiner Lebensfreude und seinem unbändigen Willen, die Welt zu entdecken.

Jede Hunderasse hat ihren eigenen Charme und ihre eigenen Bedürfnisse. Es ist wichtig, sich vor der Anschaffung eines Hundes gut zu informieren und sich zu fragen, ob man den Anforderungen der Rasse gerecht werden kann. Eine ehrliche Selbsteinschätzung und die Bereitschaft, sich auf die Bedürfnisse des Hundes einzulassen, sind der Schlüssel zu einem glücklichen Zusammenleben.