Die erste Nacht mit einem Welpen ist etwas ganz Besonderes. Sie ist aufregend, emotional und vielleicht auch ein bisschen nervenaufreibend. Dein kleiner Vierbeiner ist das erste Mal von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt, und du möchtest natürlich, dass er sich so schnell wie möglich wohlfühlt. Damit euch der Start gelingt, habe ich dir hier die besten Tipps zusammengestellt. Egal, ob du schon Erfahrung hast oder zum ersten Mal einen Welpen aufnimmst – mit etwas Vorbereitung und Geduld wird die erste Nacht zu einem Meilenstein für eure gemeinsame Reise.

Der Schlafplatz: Sicherheit und Nähe sind entscheidend

Welpen brauchen in den ersten Tagen und Nächten vor allem eines: Geborgenheit. Die Umstellung auf ein neues Zuhause ist für sie ein riesiger Schritt. Deshalb ist ein guter Schlafplatz das A und O. Stell den Platz so auf, dass dein Welpe sich sicher fühlt und trotzdem nah bei dir ist. Viele Experten raten dazu, den Schlafplatz direkt in dein Schlafzimmer zu stellen – und ich kann das nur bestätigen. Dein Welpe wird dich hören, riechen und wissen, dass er nicht allein ist.

Eine Hundebox ist dabei eine gute Wahl. Sie erinnert deinen Welpen an eine Höhle und vermittelt Schutz. Leg eine kuschelige Decke oder ein Kissen hinein. Falls du die Möglichkeit hast, frag beim Züchter oder im Tierheim nach einem Tuch, das nach seiner Mutter oder seinen Geschwistern riecht. Dieser Geruch kann wahre Wunder wirken, um den ersten Stress zu lindern.

Abendroutine: Ein beruhigender Abschluss für den Tag

Welpen lieben Rituale. Sie geben ihnen Sicherheit und helfen ihnen, sich auf einen festen Ablauf einzustellen. Bereits am ersten Abend solltest du eine kleine Routine einführen. Füttere deinen Welpen zu einer festen Zeit und geh danach mit ihm raus. Dabei darfst du ruhig etwas Geduld mitbringen – Welpen brauchen manchmal eine Weile, bis sie sich lösen. Ein kleiner Spaziergang (nur ein paar Minuten!) hilft, überschüssige Energie abzubauen.

Vermeide es, deinen Welpen vor dem Schlafengehen aufzudrehen. Ich weiß, das ist schwer, weil diese tapsigen Wesen einfach zu süß sind, aber wildes Spielen kann ihn eher aufregen als beruhigen. Stattdessen kannst du ihm ein Spielzeug geben, auf dem er kauen kann, oder ihn einfach in Ruhe streicheln. Dein Ziel: ein entspannter Welpe, der bereit ist, zur Ruhe zu kommen.

Die erste Nacht: Was tun, wenn dein Welpe weint?

Es ist völlig normal, dass ein Welpe in der ersten Nacht jault oder winselt. Er hat schließlich gerade seine Mutter und seine Geschwister verloren und befindet sich in einer völlig neuen Umgebung. Auch wenn es dir das Herz bricht, ist es wichtig, dass du ruhig bleibst. Dein Welpe braucht jetzt vor allem deine Nähe und deine sanfte Stimme. Sprich leise mit ihm oder leg deine Hand an die Box, damit er dich spüren kann.

Was du vermeiden solltest, ist, ihn sofort zu dir ins Bett zu holen. So verlockend das auch sein mag – du schaffst damit eine Gewohnheit, die schwer zu ändern ist. Stattdessen zeigst du ihm durch deine Anwesenheit, dass er nicht allein ist, ohne ihn dabei zu sehr zu verwöhnen. Hier gilt: liebevoll, aber konsequent.

Nachts rausgehen: Ein Muss für Welpen

Welpen haben noch keine vollständige Kontrolle über ihre Blase. Es ist daher ganz normal, dass du in den ersten Nächten ein- bis zweimal mit ihm nach draußen gehen musst. Wenn dein Welpe unruhig wird, anfängt zu fiepen oder sich im Kreis dreht, ist das ein deutliches Zeichen, dass er mal muss. Stell sicher, dass du darauf vorbereitet bist – vielleicht sogar mit Kleidung, die du schnell überziehen kannst, und einem Paar Schuhe, das immer griffbereit steht.

Wenn du mit deinem Welpen nach draußen gehst, halte es ruhig und kurz. Es geht jetzt nicht darum, einen Spaziergang zu machen, sondern ihm die Möglichkeit zu geben, sein Geschäft zu erledigen. Lobe ihn leise, wenn er sich gelöst hat, und bring ihn dann direkt wieder zurück an seinen Schlafplatz.

Geduld und Konsequenz: Der Schlüssel zur ersten Nacht

Die erste Nacht mit einem Welpen ist selten perfekt – und das ist völlig okay. Wichtig ist, dass du geduldig und konsequent bleibst. Dein Welpe wird vielleicht weinen, dich mitten in der Nacht wecken oder am nächsten Morgen völlig aufgedreht sein. Aber genau diese Momente sind es, die euch näher zusammenbringen. Dein Welpe lernt, dass er sich auf dich verlassen kann, und du lernst, seine Signale zu verstehen.

Und ja, auch wenn es anstrengend sein kann: Diese Zeit geht vorbei. Bald wird dein Welpe den Rhythmus lernen und sich an sein neues Zuhause gewöhnen. Bis dahin heißt es: durchhalten – und die kleinen Fortschritte feiern!

Warum die erste Nacht so wichtig ist

Die erste Nacht ist der Startschuss für eure Beziehung. Sie legt den Grundstein dafür, wie dein Welpe Vertrauen zu dir aufbaut. Zeigst du ihm, dass du für ihn da bist, aber auch klare Regeln setzt, wird er sich schnell sicher und geborgen fühlen. Dabei geht es nicht nur darum, dass dein Welpe sich an dich gewöhnt – auch du lernst in dieser Zeit, was er braucht und wie du ihm das geben kannst.

Was tun, wenn es nicht klappt?

Manchmal läuft die erste Nacht nicht wie geplant. Vielleicht weint dein Welpe die ganze Zeit, vielleicht macht er trotz aller Bemühungen in die Wohnung. Das Wichtigste ist: bleib ruhig. Dein Welpe spürt deine Stimmung, und wenn du gestresst bist, überträgt sich das auf ihn. Nimm dir Zeit, überlege, was du anders machen kannst, und probiere es erneut. Jeder Welpe ist anders – und manchmal braucht es einfach ein bisschen mehr Geduld.

Ein letzter Tipp: Genieße die Zeit!

Ja, die erste Nacht kann anstrengend sein. Aber sie ist auch ein unvergesslicher Moment. Dein Welpe wird so schnell groß, und die Zeit, in der er dich mitten in der Nacht weckt, vergeht schneller, als du denkst. Also: Mach dir nicht zu viel Druck, entspann dich – und genieße die Momente, die ihr gemeinsam erlebt. Denn sie sind der Anfang eines großartigen Abenteuers.